"Es ist nicht nur der besondere Klang, auch die musikalische Friedensbotschaft der Gruppe „Gospeltrain“ kommt beim Publikum in der evangelischen Stadtkirche Bad Wildbad an. Bereits die erste Melodie des Chorleiters Nino Deda am Klavier während des geschmeidigen Einmarschs der Sänger zauberte den Zuhörern ein Lächeln ins Gesicht.
Mit dem rhythmischen Auftaktlied „Come, let us sing“ erreichten die Gesangskünstler mehr als nur einen gelungenen Konzertbeginn – sie rissen das Publikum bereits durch diese stimmungsvolle Melodie mit und steckten die Zuhörerschaft mit ihrem überragenden Enthusiasmus an. Vor jedem Musikstück präsentierten Hermann Bauer und Desiree Ferber-Morsch die zentralen Inhalte der Lieder und leiteten damit durch das Konzert. Gefühlvoll wurde es nach der Begrüßung mit „God gave me a song“, bei dem Jasmin Kruczynski Teile des Stücks als Solo darbot und den ersten Gänsehautmoment bei den Zuhörern erzeugte. Die folgende Mischung aus schnellen und langsamen Passagen von „You are holy“ erstaunte das Publikum durch die gelungene Präsentation. Während die männlichen Gospelsänger einen Ausschnitt des Liedes mit kräftigen, tiefen Stimmen sangen, erschien es, als würden die Sängerinnen daraufhin mit zarten, weichen Tönen antworten. Nach dem weiteren gefühlvollen Preislied „He is exalted“ wurde es schwungvoll und rockig. Entsprechend dem Titel des Stücks hoben die Künstler bei der letzten Passage „I found the way to heaven“ ihre Hände in Richtung Himmel. Auf eine musikalische Reise in den Norden begab sich der Chor nun gemeinsam mit dem Publikum, indem er den skandinavischen Gospel „Loved“ intonierte.
„Fröhlichen Lärm erzeugen“ – so lautete das Motto des Gospelklassikers „Come into his presence“. Ihren ohnehin schon enthusiastischen Gesang machte die Gruppe noch dynamischer, indem sie mit Tanzbewegungen dem Rhythmus folgte und Klangstäbe sowie Rasseln zur musikalischen Untermalung nutze. Freudig und aufgeschlossen blieb es beim musikalischen Sprung in das „Land des Riesen“. Die Komposition des nordirischen Songschreibers Robin Mark formierte sich ausgehend von leisen Pianoklängen hin zu einer gesanglichen Höchstleistung des „Gospeltrains“. Das Lied, so Hermann Bauer und Desiree Ferber-Morsch, solle als „Zeichen der Hoffnung“ gelten und zum „mutigen Handeln für Frieden auffordern“.
Beeindruckend war der Soloauftritt von Magdalena Hussung zur Ballade „Draw me close“. Ihr stimmlicher Wechsel von zarten Tönen zu kräftigen Klängen ließ die Zuhörer vor Begeisterung verstummen. Der kraftvolle Gesang aller Sänger gepaart mit rhythmischem Klatschen und Schnipsen ließ das Lied „Ev’ry praise“ auf lebendige Art aufblühen. Als einzigen Gospel in deutscher Sprache präsentierte der Chor das Stück „Deine Hand“, das von Nino Deda für die Gesangsgruppe neu arrangiert wurde. Als Solistin sang Elisabeth Wern ihre Passagen mit viel Gefühl. Der Chorleiter forderte die Zuhörer auf, mitzusingen. Passend dazu hielten sich alle an der Hand, im Zeichen des Friedens untereinander. Bis zum letzten Lied „Friend of God“ ließen die Sänger das Publikum an ihrem Optimismus und der Freude teilhaben. Die Begeisterung der Zuhörer zeigte sich in einem regelrechten Beifallsdonner."
(Autor: Lena Knöller)